Dramatische Begegnung mit der Höhenkrankheit
Eddie und sein Sohn Randy sind verrückt nach den Bergen. In ihrer Heimat Colorado hat Eddie fast jeden der 300 höchsten Gipfel bestiegen, Randy drei Viertel der 200 höchsten Erhebungen.
Als die beiden 2015 den Peak Fifteen bestiegen, hatte ein Kletterfreund ein inReach® Satellitenkommunikationsgerät dabei, dessen Vorteile sie kennen- und schätzen lernten. Für die Klettersaison 2016 kaufte sich Eddie dann ein eigenes Gerät. Damit konnte er auch ohne Mobilfunknetz jederzeit seiner Frau schreiben und über wichtige Etappenziele berichten. Oder er setzte Wegpunkte zur Orientierung und Navigation. Gleichzeitig nutzte er MapShare™, um seine Erlebnisse mit anderen zu teilen. Dass er sein inReach® einmal dazu brauchen würde, um jemandem aus einer Notlage zu helfen: das hätte er jedoch nicht gedacht.
Es passierte 2017, am späten Nachmittag eines schönen Sommertags. Eddie und Randy waren mit dem Rucksack auf dem West Maroon Creek Wanderpfad unterwegs, „um vier Gipfel der ‚Elk Range Thirteeners‘ zu packen“, so Eddie. Sie waren erst eine gute Stunde unterwegs, als von irgendwo her drei Hupsignale ertönten. Kurz darauf kam ihnen eine Frau entgegen. Sie war völlig außer Atem. Ihre Freundin Karen hätte sich verletzt und bräuchte Hilfe.
Karens Wanderabenteuer hatte drei Tage zuvor begonnen. Sie war von ihrem Zuhause im Mittleren Westen rüber nach Colorado geflogen, um sich hier drei Freundinnen anzuschließen. Gemeinsam wollten sie den Four Pass Loop in der Maroon Bells-Snowmass Wilderness unter die Füße nehmen. Die Gruppe hatte Erfahrung im Wandern und bereitete sich sorgfältig vor. Als sie am Sonntag ankamen, fuhren sie direkt nach Aspen, um sich 24 Stunden lang an die Luft in 2.500 Meter Seehöhe zu gewöhnen. Die vier tranken viel Flüssigkeit, mieden Alkohol und schliefen ausreichend – alles gute Vorsichtsmaßnahmen, um eine Höhenkrankheit zu vermeiden.
Am nächsten Morgen standen sie früh auf, um zum Ausgangspunkt ihrer fünftägigen Wanderung zu gelangen. Gegen Mittag erreichte die Gruppe auf etwa 3.260 Meter ihren ersten Lagerplatz. Karen erinnert sich, dass ihr nach dem Abendessen schlecht wurde. Was sie nicht wusste: Dies war ein erstes Anzeichen ihrer einsetzenden Höhenkrankheit.
Karen und ihre Freundinnen überlegten umzukehren, wollten aber noch den nächsten Morgen abwarten. Karen trank viel Wasser vor dem Schlafengehen. Außerdem hatte sie zusätzlichen Sauerstoff dabei, den sie in der Nacht inhalierte .
Am Morgen wachte Karen als Erste auf. Sie wollte ordentlich frühstücken und sich mit Elektrolytlösung stärken. Sie beschloss, die Wanderung fortzusetzen. Im Nachhinein weiß sie jetzt, dass sie da schon nicht mehr in dem Geisteszustand war, um eine vernünftige Entscheidung zu treffen.
Ab diesem Punkt verschwimmt auch ihre Erinnerung an die darauffolgenden Ereignisse. Die Gruppe erreichte den Gipfel des West Maroon Pass (3.800 m) gegen Mittag. „Ich erinnere mich, dass es wunderschön war, aber ich begann abzubauen. Meine Freundinnen sagten mir, dass ich stotterte und am ganzen Körper zitterte“, sagte Karen.
Den dreien war klar, dass sie Karen schnell den Berg hinunter und aus dem Gebiet bringen mussten. Ihr Auto befand sich etwa dreizehn Kilometer von ihnen entfernt. Sie wechselten sich ab und halfen Karen beim Abstieg und beim Tragen ihres Rucksacks. Karen selbst hat keine Erinnerung an diesen Teil der Reise. Ihre Freundinnen berichten jedoch, dass sich Karen mit jedem Meter abwärts besser fühlte, aber ihre Atemnot blieb. Sie gaben ihr weiter zusätzlichen Sauerstoff.
Gegen 16:45 Uhr, noch knapp sechs Kilometer vom Auto entfernt, blieb Karen plötzlich stehen. Sie wurde steif, fiel zu Boden und schlug mit dem Kopf auf. Sie begann sich zu übergeben und unter Krämpfen zu winden. Ihre Freundinnen, beruflich alle in der Medizin und Krankenpflege tätig, taten alles, um sie zu stabilisieren.
Mehrere Wanderer erreichten die Gruppe und boten ihre Unterstützung an. Eine der Freundinnen nahm den Wanderweg in Richtung Tal, um Hilfe zu holen. Hier traf sie schließlich Eddie und Randy. Eddie löste sofort einen Notruf auf seinem inReach Explorer® Gerät aus. Er und Randy teilten den Mitarbeitern bei IERCC, der globalen Überwachungs- und Rettungszentrale von GARMIN mit, dass Karen zusammengebrochen und verletzt war.
Eddie und Randy machten sich auf den Weg zu Karen, damit die Rettungszentrale die genauen Koordinaten ihres Standorts erhielt. Bei ihr angekommen, informierten die beiden alle um sie Versammelten, dass ein Such- und Rettungsteam bereits auf dem Weg war. Eddie fiel auf, dass Karen halb bewusstlos war und ganz schwer atmete. „Randy und ich benutzten das inReach®, um aktuelle Informationen über Karens Zustand zu übermitteln und baten darum, dass sie in diesem kritischen Zustand mit einem Hubschrauber evakuiert wird.“
Die Rettungszentrale versorgte die lokalen Notfalldienste mit einem Update und konnte Randy und Eddie schon bald mitteilen, dass ein Rettungsteam per Hubschrauber unterwegs war und demnächst eintreffen würde.
Gleichzeitig wurde ein Bodenteam zu Karen geschickt, das zufällig in der Nähe eine Übung durchführte. Kurz darauf traf das Team mit dem Hubschrauber ein. Nachdem Karen stabilisiert war, wurde sie zur Behandlung in ein nahegelegenes Krankenhaus geflogen.
Es dauerte ganze drei Tage bis Karen in der Lage war, ihre Situation zu begreifen. Sie erfuhr, dass sie an einem Höhenhirnödem gelitten hatte, das tödlich sein kann – und von weiteren Bedingungen, die zu ihrer Krankheit auf dem Berg geführt hatten.
„Die Zeit war von entscheidender Bedeutung. Noch gerade so konnte das Rettungsteam zu mir gelangen“, sagte Karen. „Ich hoffe, dass diese Erfahrung andere motiviert, im Hochgebirge immer einen Satellitenkommunikator dabei zu haben. Ich bin überzeugt, dass er einen wichtigen Teil dazu beigetragen hat, mein Leben zu retten.“
Der Leiter des Rettungsteams hat Karen im Krankenhaus besucht und ist danach mit ihr in Kontakt geblieben. Er wollte mit seinem Team mehr über diese Krankheit erfahren, darüber, wie die Genesung abläuft und wie das Team anderen helfen kann, in ähnlichen Situationen zu überleben. Auch Eddie und Randy, die beiden Bergsteig-Junkies, ohne die es keinen Notruf gegeben hätte, blieben mit Karen in Kontakt.
Karen erholt sich weiter. Sie hofft, dass sie wieder wandern kann, obschon sie große Höhen meiden will. Sie ist dankbar für die Hilfe, die sie auf dem Berg von Fremden erhalten hat, und für die schnelle Reaktion des Rettungsteams.
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