Mit Garmin am Puls der Zeit: Fortschritte für Herzpatienten mit angeborenem Herzfehler
Durch das Überwachen des Aktivitätsniveaus mit Garmin Smartwatches konnten Forscherinnen und Forscher die Lebensqualität von Betroffenen mit angeborenem Herzfehler verbessern.
Das „Deutsche Herzzentrum München“ arbeitet zusammen mit der Technischen Universität München (TUM) an vorderster Front im Bereich der kardiovaskulären Versorgung. Hierbei befassen sich die Institutionen besonders mit angeborenen Herzkrankheiten. Um das Krankheitsbild besser zu erschließen, forschten die Einrichtungen bereits über mehrere Jahre und nutzen hierfür Garmin Smartwatches, um die körperliche Aktivität von Patientinnen und Patienten zu beobachten. Innerhalb der Kinderheilkunde (Pädiatrie) wurde zu Anfang der Garmin vívofit® jr. Fitness-Tracker genutzt, zum heutigen Zeitpunkt der Garmin vívofit® 3 Fitness-Tracker sowie die Garmin vívosmart® 5 für erwachsene Patientinnen und Patienten.
Erste Studien bei Kindern und dem Fitnesstracker Garmin vívofit® jr. haben gezeigt, dass das Tragen von einfach zu bedienenden und komfortablen Fitnesstrackern dazu führt, dass 88,1 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen 60 Minuten Bewegung pro Tag problemlos erreichen. Dieser erste Erfolg führte zu weiteren Studien, die untersuchten, inwieweit physische Aktivität die Lebensqualität von Kindern mit angeborenen Herzkrankheiten beeinflusst. Das Ergebnis der Studie zeigte letztendlich, dass aus einer hohen körperlichen Aktivität eine bessere Lebensqualität, speziell für diese Kinder resultiert. Jede Minute mäßiger bis intensiver körperlicher Aktivität, war mit einem Anstieg der Lebensqualität um 1% verbunden.
Federführend bei dieser Forschungsarbeit ist Professor Jan Müller, dessen Forschungsschwerpunkt auf der Gefäßsteifigkeit als wichtigem kardiovaskulärem Risikofaktor liegt und der gleichzeitig die gesundheitlichen Vorteile einer frühen körperlichen Aktivität für das allgemeine Wohlbefinden hervorhebt.
„Um auf lange Sicht die besten Ergebnisse zu erzielen und die Lebensqualität der Patient*innen zu verbessern, ist es entscheidend, einen ganzheitlichen Ansatz bei deren Behandlung anzuwenden.“ so Müller. Studien zeigten des Weiteren, dass nahezu alle Patientinnen und Patienten mit angeborenen Herzkrankheiten das gleiche empfohlene Aktivitätsniveau erreichen können wie alle anderen auch. Diese Tatsache und das Wissen um die Verbesserung der Lebensqualität bei ausreichend Bewegung machen die Möglichkeit, die individuellen Aktivitäten mit Garmin Smartwatches zu tracken, besonders wertvoll.
Im Folgenden spricht Professor Jan Müller über seine Arbeit, mit dem Deutschen Herzzentrum und der TUM sowie über die zentrale Rolle, die Garmin bei diesen Forschungsprojekten spielt.
Angeborene Herzfehler: Herausforderungen und Fortschritte in der Diagnostik und Betreuung
Was sind angeborene Herzfehler?
Bei angeborenen Herzfehlern handelt es sich um Probleme des Herzens oder der nahe gelegenen Blutgefäße, die von Geburt an vorhanden sind und oft schon in der frühen Schwangerschaft auftreten. Sie reichen von leicht bis lebensbedrohlich und erfordern unter Umständen eine Operation und langfristige Behandlung. Die Fortschritte in der Medizintechnik haben die Überlebenschancen und die Lebensqualität von Menschen mit angeborenen Herzfehlern verbessert, was zu einer florierenden Gemeinschaft von Menschen mit angeborenen Herzfehlern geführt hat. Da es sich um chronische Erkrankungen handelt, ist eine lebenslange Betreuung unerlässlich. Die laufende Forschung ist daher von enormer Bedeutung.
Welche der von Garmin Smartwatches erfassten Daten unterstützen Ihre Forschung?
Bei der Untersuchung der körperlichen Aktivität von Betroffenen mit angeborenen Herzkrankheiten ist der zentrale Faktor für unsere Forschung die Bewegung: Schritte und Aktivitätsminuten. Bei Interventionsstudien mit Bewegungskomponenten spielen sowohl die Herzfrequenz zur Trainingssteuerung als auch Herzrhythmusstörungen eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Patientensicherheit. Bewegungsmangel ist ein wichtiger, wenn nicht sogar der Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Fitness-Tracker und Smartwatches erweisen sich als wertvoll, denn sie sind kostengünstig, langlebig und liefern im Vergleich zu Fragebögen zuverlässigere Daten. Dies ist besonders vorteilhaft, um die Finanzierung wissenschaftlicher Forschung zu sichern, da sie erschwinglich sind und ihre Effektivität in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde.
Können Sie die Bedeutung von Bewegungsdaten für Ihre Arbeit mit Menschen, die von angeborenen Herzfehlern betroffen sind, verdeutlichen?
Die Bewegungsdaten sind für uns und für die klinische Betreuung von Patientinnen und Patienten mit angeborenen Herzfehlern von zentraler Bedeutung. Das liegt daran, dass sich die Lebenserwartung der Patient*innen massiv verbessert und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems für diese Bevölkerungsgruppe besonders relevant werden. Durch groß angelegte Studien sind wir immer besser in der Lage, das Thema Bewegung zu verstehen und Mittel und Wege zu finden, das Bewegungsniveau gezielt zu steigern.
Könnten Sie auf die Vorteile eingehen, die Sie bei der Verwendung von Garmin-Fitness-Trackern festgestellt haben?
Ein entscheidender Vorteil, der sich aus der Studie ergeben hat, ist die Tatsache, dass Personen an Studien zum Thema Bewegung teilnehmen können, ohne durch sperrige medizinische Beschleunigungsmesser, die in früheren Studien verwendet wurden, stigmatisiert zu werden. Die Möglichkeit, dass Einzelpersonen ihre Fitness-Tracker mit Fitrockr (eine führende Plattformlösung für die Forschung mit aufgezeichneten Gesundheitsdaten) verbinden können, erlaubt eine direkte Synchronisierung der Daten in einer Cloud. Dies ist für die weitere wissenschaftliche Auswertung von unschätzbarem Wert.
Wir haben uns für Garmin entschieden, weil es zum Start der Forschungsprojekte als einziges Unternehmen mit dem vívofit jr. einen Fitness-Tracker speziell für Kinder angeboten hat und diesen durch Nachfolgemodelle stetig weiterentwickelt. Diese kommen auch bei Kindern und Jugendlichen sehr gut an und werden von ihnen gerne getragen. In früheren Studien zur Bewegung waren die von uns verwendeten Beschleunigungsmesser unattraktiv und wurden wie ein Gürtel um die Hüfte getragen. Dies war nicht nur umständlich in der Handhabung, sondern es war für die Teilnehmer*innen oft schwierig zu erklären, warum sie das Gerät tragen, ohne ihre Krankheit anzusprechen. Ein schicker und subtiler Fitness-Tracker ist in dieser Hinsicht angenehmer und stigmatisiert chronisch Kranke nicht, wenn sie ihn im Alltag tragen.
Wie sehen Sie die zukünftigen Entwicklungen bei der Forschung zu angeborenen Herzfehlern und körperlicher Aktivität?
Wir haben nun mehr als sechs Jahre lang Aktivitätsdaten gesammelt und wissen viel über das allgemeine Bewegungsverhalten unserer Patient*innen. In Zukunft wird es wichtig sein, dies noch genauer aufzuschlüsseln: Zu welcher Tageszeit ist jemand aktiv und an welchen Tagen. Erst dann wird es möglich sein, und das sollte auch unser Ziel sein, das Bewegungsverhalten mit personalisierten Maßnahmen zu steigern. Die technischen Möglichkeiten dafür gibt es erst jetzt – nicht schon vor sechs Jahren, als wir mit der Messung begonnen haben.
Könnten die Technologien und Produkte von Garmin und das Garmin Health Connected Ecosystem eine wichtige Rolle in der nächsten Gesundheits- oder klinischen Studie spielen? Kontaktiere uns noch heute, um mehr darüber zu erfahren.
Wenn du mehr über verwandte Projekte erfahren möchtest, besuche www.garmin.com/third-party-studies-overview für weitere Forschungsprojekte mit Garmin Health. Darüber hinaus findest du hier alle Informationen zu Forschung und klinischen Studien.
Garmin-Geräte sind nicht für die Überwachung oder Diagnose von Krankheiten oder medizinischen Zuständen konzipiert oder vorgesehen. Informationen zur metrischen Genauigkeit finden Sie hier.