Tourengeher überstanden eisige Nacht und wurden gerettet
Als der Skitourengeher Matthew Desfosses und seine Partnerin am frühen Morgen im Februar 2019 aufbrachen, wollten sie eigentlich die Lizzie Creek Cabin in den Bergen von British Columbia erreichen. Doch es kam anders. Sie erreichten die Hütte nicht mehr rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit und mussten die Nacht notdürftig in einer Schneehöhle verbringen, bei Schneetreiben und eisiger Kälte. Was die beiden nicht wussten: Die Hütte war nur wenige hundert Meter von ihnen entfernt. Schneesturm und dichter Wald hatten ihnen die Orientierung genommen.
Fast 16 Stunden hatte sie für den Aufstieg gebraucht, viel länger als geplant. Das Verhängnis begann damit, dass einige Tourenpfade nicht passierbar waren. Die beiden mussten ihre Skier abschnallen und zu Fuß auf Wanderwegen weitermarschieren.
Später, wieder mit Skiern unter den Füßen, ließen sie sich von frischen Skispuren in die falsche Richtung leiten. Mühsam mussten sie sich durch den Wald schlagen, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen.
„Das hat uns alles ziemlich viel Zeit und Energie gekostet“, erzählt Desfosses.
Nach etwa zwölf Stunden erreichten die beiden die Baumgrenze, wo sich das Wetter verschlechterte. Die anvisierte Hütte befand sich in einem kleinen Tal, eingebettet zwischen zwei Bergen, umgeben von vielen Bäumen. Als sie das Tal erreichten, war es bereits dunkel und es schneite stark.
„Zu dem Zeitpunkt waren wir noch nicht besorgt, nur etwas genervt vielleicht“, erinnert sich Desfosses. „Aber als wir weiter ins Tal hineingingen, wurde der Wind stärker und wir konnten keine fünf Meter weit sehen.“
Sie erblickten die Konturen frischer Skispuren, konnten diese aber nicht verfolgen: Die Spuren verschwanden schon nach kurzer Zeit unter der sich rasch bildenden Neuschneedecke. Desfosses und seine Partnerin waren sich sicher, dass sich die Hütte links neben der Baumgrenze befand. Doch an der vermuteten Stelle fanden sie nichts als unpassierbare Fels- und Eisbrocken.
Den beiden blieb nichts anderes übrig, als zurückzugehen und die Hütte nochmals von der anderen Seite anzusteuern. Dort sahen sie weitere Skispuren, von denen sie annahmen, dass sie zur Hütte führten. Ein Trugschluss.
Mittlerweile war es bereits Mitternacht. Erschöpfung überkam die beiden Tourengeher. Anhand ihrer Karten wussten sie, wo die Hütte eigentlich liegen müsste, doch sie konnten sie einfach nicht finden.
„Wir hatten die Idee, den Wald von seiner Mitte aus in jede Himmelsrichtung zu durchkämmen“, beschreibt Desfosses. „Norden, Süden, Osten, Westen – keine Spur von der Hütte. Es war wie verhext.“
In ihrer wachsenden Verzweiflung begannen die beiden zu rufen und zu pfeifen. Vielleicht würde sie jemand in der Hütte hören, trotz des heulenden Windes? „Natürlich kam keine Antwort.“ sagt Desfosses. „An dem Punkt war uns klar, dass wir die Nacht am Berg verbringen mussten.“
Zum Schutz vor Wind und Kälte baute der passionierte Outdoor-Fan unter einem Baum eine kleine Schneehöhle. Er bat seine Partnerin, die Thermoskanne aus der Tasche zu holen und sich mit dem noch warmen Kakao etwas aufzuwärmen. „Sie reagierte nur noch langsam und wirkte schließlich ganz abwesend“, erklärt Desfosses, der auch über eine Ausbildung als Rettungssanitäter verfügt. „Sie konnte kein Gespräch mehr führen. Da war mir klar, dass sie schon ziemlich unterkühlt war und so schnell wie möglich vom Berg runter musste.“
Besorgt löste Desfosses einen Notruf auf seinem inReach®-Satellitenkommunikationsgerät aus und nahm Kontakt zu den Mitarbeitern des IERCC, der globalen Überwachungs- und Rettungszentrale von GARMIN, auf. Sie versprachen, so schnell wie möglich einen Hubschrauber zu ihnen zu schicken, um sie rauszuholen.
„Dass wir mit den Helfern aktiv kommunizieren konnten, half uns durchzuhalten“, sagte er.
Frierend und erschöpft nisteten sich die beiden Tourengeher in ihrer Schneehöhle ein. In ihrem Gepäck befanden sich nicht mehr, als sie für eine Nacht in einer Hütte mit Holzofen gebraucht hätten – zum Glück aber auch ein paar Wechselklamotten. Um sich möglichst warm zu halten, zogen sie sich sämtliche Kleidungsstücke über, die sie dabei hatten. Zusätzlich stapelten sie Karten und Taschen auf dem verschneiten Boden, um eine nicht ganz so eisige Unterlage zu haben.
Irgendwann sagte seine Partnerin, dass sie sich heiß fühlte, und begann, sich aus ihren Kleidungsschichten zu schälen. Von seiner medizinischen Ausbildung wusste Desfosses, dass dies überhaupt kein gutes Zeichen war. „Bei Minus 20 Grad wird niemandem derart warm, dass er seine Jacke ausziehen will. An diesem Punkt der Unterkühlung wird es wirklich ernst.“
Er überzeugte sie, die Kleidung anzubehalten und sich wieder schlafen zu legen. Zur großen Erleichterung wurden die beiden in den frühen Morgenstunden vom Geräusch der Hubschrauber-Rotoren geweckt.
An Bord des abhebenden Hubschrauber blickten Desfosses und seine Partnerin zurück nach unten. Und da sahen sie, wie nah sie an der rettenden Hütte gewesen waren. „Das war wirklich frustrierend“, erklärt Desfosses. „Die Hütte wurde in den 1960er Jahren gebaut und ist inzwischen komplett eingewachsen. Der Mann vom Rettungsdienst sagte, dass die Hütte sogar schon bei Tag einige Male verfehlt wurde – sie nachts zu finden, ist quasi unmöglich.“
Aus Notsituationen lernen
Allen Wintersportlern und Naturfreunden mit Faible fürs freie Gelände möchte Desfosses ein paar wichtige Dinge weitergeben:
„Was uns geholfen hat, heil vom Berg zu kommen, waren definitiv Zusatzkleidung, der Kocher, Proviant und warme Getränke“, sagt er. „Außerdem braucht man die richtigen Werkzeuge: das inReach®, ein Kompass und eine Stirnlampe.“
Das inReach Explorer®+ Satelliten-Kommunikationsgerät hatte er sich gekauft, weil der passionierte Freizeitsportler oft lange Bergwanderungen in British Columbia unternimmt. „Früher habe ich einfach einen Zettel hinterlassen oder den Leuten gesagt, wohin wir gehen und wie lange wir ungefähr unterwegs sein würden – und dann gehofft, dass wir auf der anderen Seite wieder herauskommen.“ erzählt Desfosses nachdenklich.
Nachdem er ein inReach® bei einem Freund gesehen hatte, entschied sich Desfosses, sich ebenfalls eins zuzulegen.
„Super finde ich, dass ich das Gerät mit dem Smartphone koppeln, Textnachrichten senden, das Wetter abrufen und Wegpunkte setzen kann“, erklärt er.
Ohne das inReach® hätten er und seine Partnerin bei ihrem missglückten Trip in große Schwierigkeiten geraten können. Sie hätten am nächsten Tag selbst versuchen müssen, sich in Sicherheit zu bringen – in der Hoffnung, die Hütte endlich zu finden und dort Hilfe oder eine Kommunikationsmöglichkeit vorzufinden.
„Zum Glück war es keine absolute Extremsituation mit Knochenbruch oder so“, sagt Desfosses. „Doch das inReach® war der Schlüssel, um uns schnellstmöglich da rauszuholen. Schiefgehen kann immer etwas, deshalb solltet ihr immer einen Plan B in der Tasche haben. In unserem Fall war es das inReach®.“
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